Das elegante Universum

14. August 2008

Die dreiteilige Fernsehserie über die Stringtheorie aus der amerikanischen Wissenschaftsreihe Nova erscheint nun auch in Deutschland auf DVD. In dem Film „Das elegante Universum“ (engl. Fassung „The Elegant Universe“) präsentiert Brian Greene zweieinhalb Stunden lang die „Theorie von Allem“ mit audiovisuellen Mitteln, die auch dem Laien diese komplexe Idee verständlich machen.

Die Serie entstand nach seinem gleichnamigen Buch. Nova bietet auf seiner Website die Gelegenheit, die Animation dieser abstrakten Theorie für den Film nachzuvollziehen:

„With Greene’s book in hand, the NOVA production team—including the producer, camera crew, animator, and editor, to name a few—created innovative visualizations of invisible things, such as extra dimensions, parallel universes, and black holes.

In this interactive, you will see how a single concept from Greene’s book evolved into a finished film sequence, a process repeated many times over throughout the making of NOVA’s miniseries. From the book’s illustration of hidden spatial dimensions that inspired the sequence, to the collection of storyboards used to plan the director’s shot list, to outtakes from the rough footage, to the finished scene, click on the image on the top at left and see for yourself the painstaking process of interpreting The Elegant Universe for the screen.“ (Nova)

Wie üblich erwähnt der deutsche Anbieter Polyband die Herkunft und die Autoren der Serie mit keinem Wort. Das deutsche Publikum wird hier wieder einmal nicht ernst genommen.


Epigenetik: Ghost in Your Genes

12. August 2008

Warum bekommen eigentlich eineiige Zwillinge nicht immer dieselben Krankheiten, wenn Sie doch dasselbe Genom haben. „Ghost in Your Genes“, ein exzellenter Wissenschaftsfilm aus der renommierten NOVA-Reihe des Senders WGBH Boston klärt darüber auf. Der Film bietet eine Einführung in das Forschungsgebiet der Epigenetik und die Funktionsweise des Epigenoms:

„Several scientists describe the genetic puzzles that prompted their studies and explain how they started to tease out the existence and functioning of the epigenome. Colorful, 3-D graphics depict DNA molecules and demonstrate how methyl markers and other molecules can bind to the genes and regulate their expression. Antique photographs of farmers in their fields and family gatherings accompany and humanize the discussion of the study of transgenerational inheritance in the Swedish village.

Ghost in Your Genes is an appropriate documentary for viewers who know the basics of genetics. High school and college students will have enough background to follow the explanations of the discovery and workings of the epigenome. Adults in the general public who are interested in genetics would also enjoy finding out about this added layer of complexity in human biology. Ghost in Your Genes would be an outstanding choice for the culmination of a film series on the history of genetics and the discovery of DNA. “ (Educational Media Reviews Online)

„We’re in the midst of probably the biggest revolution in biology, which is going to forever transform the way we understand genetics, environment, the way the two interact, and what causes disease,“ says Mark Mehler, Professor of Neurology at Albert Einstein College of Medicine. „It’s another level of biology, which for the first time really is up to the task of explaining the biological complexity of life.“ (Nova)

… die passende DVD zur aktuellen Diskussion – siehe auch: „Bruch des bösen Zaubers“. In: Der Spiegel Nr. 32 vom 4.8.2008, S. 110-112. Zitat:

„Mittlerweile legen einige Studien nahe: Die epigenetischen Muster können ebenfalls vererbt werden. „Das ist das Ende der Theorie vom egoistischen Gen“, kommentiert die Biologin Eva Jablonka von der Universität Tel Aviv in Israel. „Der ganze Diskurs über Vererbung und Evolution wird sich ändern.“ (a.a.O., S. 111)


Soziologie ist ein Kampfsport

8. August 2008

Der Film „La Sociologie est un sport de combat“ von Pierre Carles ist in Frankreich auf DVD mit englischen Untertiteln lieferbar. Carles hat den Soziologen Pierre Bourdieu drei Jahre lang, von 1998 bis 2001, mit der Kamera begleitet. Der Film zeigt, wie sich Bourdieu um die Verbreitung seiner Erkenntnisse bemüht und die Betroffenen zum Handeln drängt, Wissenschaft als Kampfsport eben:

„People need sociology to understand the growing inequalities and fire back, find their way out of the all-economic fatalism.“ (victor-10, IMDb)

Die französische Fassung mit deutschen Untertiteln erscheint im Oktober in der Reihe Filmedition Suhrkamp bei Absolut Medien, gerade rechtzeitig zum laufenden Bildungsbürgerkrieg in Deutschland. Mehr Informationen zum Film hier (franz.) und hier (engl.).


Fabrik der Gesten – Körpersprache im Film

28. Juli 2008

Die russische Filmwissenschaftlerin Oksana Bulgakowa hat die DVD „The Factory of Gestures“ über ihre Studien zur Körpersprache im russischen und sowjetischen Film und ihre Rückwirkung auf die Gesellschaft veröffentlicht. Dieses Projekt entstand im Zusammenhang mit ihrem Buch „Fabrika Zestov“ (Moskau, 2005), für das sie im gleichen Jahr den Preis der Filmkritikergilde Russlands für das beste Buch im Bereich der Filmtheorie bekam:

„Die Fabrik der Gesten“ ist ein umfangreiches audiovisuelles Forschungsprojekt von Oksana Bulgakowa (entstanden zwischen 2003 und 2008 am Stanford Humanities Lab – in Zusammenarbeit mit Dietmar Hochmuth, Ko-Regie und Produktion, und Gregor Hochmuth, digital design), das die grandiose Veränderung der Körpersprache in der russischen und sowjetischen Gesellschaft im 20. Jahrhundert im Film und im Leben – unter dem Einfluss des Films und in der Rückwirkung auf ihn – verfolgt (und nun auf DVD vorliegt).“ (Oksana Bulgakowa)

Das Projekt „Fabrik der Gesten“ wurde auch auf der 5. berlinbiennale im Mai dieses Jahres vorgestellt. Die DVD kann bei Potemkin Press in Berlin direkt bestellt werden oder auch auf der Website von Dietmar Hochmuth.

Nachtrag:Eine Korrektur zu diesem Eintrag: Oksana Bulgakowa ist eigentlich keine russische Filmwissenschaftlerin. Sie arbeitet seit Mitte der siebziger Jahre in Berlin, zunächst in der DDR, dann im gesamtdeutschen und internationalen Rahmen – siehe hier und hier.


Filme – Frühe Kindheit

22. November 2007

Die Deutsche Liga für das Kind hat eine Empfehlungsliste Filme frühe Kindheit herausgegeben. Diese enthält Videofilme zur körperlichen und seelischen Entwicklung und Gesundheit von Säuglingen und Kleinkindern (von der Geburt bis zum Schulalter), einschließlich Themen zum gesellschaftlich-kulturellen und rechtlichen Umfeld.

Der Schwerpunkt bei der Auswahl liegt auf Wissenschaftsfilmen und Dokumentationen. Kriterien für die Auswahl der Filme sind thematischer und Zielgruppenbezug, Übereinstimmung mit dem aktuellen Stand der Wissenschaft sowie Verständlichkeit und leichte Verfügbarkeit. (Deutsche Liga für das Kind).

In der folgenden Liste sind die lieferbaren Titel mit den Bezugsadressen verlinkt. Die ausführlichen Beschreibungen sowie die genauen Lieferadressen für alle Titel finden sich in diesem PDF (zip).

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Expeditionen ins Tierreich – Finnland

11. Oktober 2007

Die beiden Tierfilmer Oliver Goetzl und Ivo Nörenberg haben in der letzten Woche den Preis als „Best Newcomer“ auf dem Jackson Hole Wildlife Film Festival gewonnen. „Finnland: Bären, Elche, Riesenmarder“ (Wolverines – Hyenas of the North) aus der renommierten NDR-Reihe Expeditionen ins Tierreich bietet zum ersten Mal einen Einblick in das Leben der scheuen Riesenmarder:

„Die Finnen nennen ihn „Felsenkatze“: Es ranken sich viele Mythen um den Vielfraß, den größten Marder der Welt. Verborgen lebt er in Finnlands Wäldern, reißt Elch- und Rentierkälber und soll es sogar mit ausgewachsenen Braunbären und Elchen aufnehmen. Kaum einer bekommt ihn zu Gesicht. Doch dem Naturfotografen Antti Leinonen ist es gelungen, das Vertrauen der bärbeißigen Riesenmarder zu gewinnen… Antti Leinonen nahm die Filmer Oliver Goetzl und Ivo Nörenberg mit in die finnische Taiga bei Kuhmo nahe der russischen Grenze und gewährte ihnen bislang ungefilmte Einblicke in das Leben der Riesenmarder.“ (Covertext)

„This HD special is a little wildlife filmmaking sensation: to meet one of the shyest predators of the Northern hemisphere, the wolverine. It is so elusive that even hunters rarely come across it.“ (Jackson Hole Wildlife Film Festival).

„This film chronicles 2 years of filming by world-renowned nature photographer Antti Leinonen, who has tracked elusive wild wolverines for over 18 years. These observations track two families of wolverines and reveal that, contrary to common scientific belief, wolverines have a quite complicated social structure. “ (Animal Behavior Society, ABS Film Festival 2006/2007)

Der Film mit dem etwas irreführenden Titel ist wie 20 weitere Folgen der Reihe als DVD erhältlich.


Scivee

25. August 2007

Mit Filmen lassen sich komplizierte Abläufe und Zusammenhänge in den STM-Wissenschaften oft gut veranschaulichen. Infobib berichtet von einem neuen Portal für solche Wissenschaftsfilme:

„Eine Art Youtube für die Wissenschaft soll mit SciVee geschaffen werden, einem Kooperationsprojekt der Public Library of Science (PLoS), der National Science Foundation (NSF) und des San Diego Supercomputer Center (SDSC). (Infobib)

Scivee wäre für die häufig kurze Form wissenschaftlicher Filme genau das Richtige, zumal sich diese Clips dann auch gut in Präsentationen und entsprechende fachliche Arbeiten integrieren ließen.


NASA-Filme online

22. August 2007

Rick Prelinger vom Internet Archive wies gestern auf die neue Vereinbarung mit der NASA hin, wonach 12 Millionen Photos und 100.000 Stunden Film- und Videomaterial der NASA gescannt und im Web frei zur Verfügung gestellt werden sollen (Pressebericht). Das Internet Archive wird dafür die neue Website nasaimages.org betreiben.

„The two organizations didn’t say when the site will officially launch, but the project will presumably be well underway and public before NASA’s 50th anniversary next year. (The anniversary of space flight is next month.) They did say that the archive will feature more than 50 years of NASA history, including audio files, computer animations and images on experimental rocketry dating from as early as 1915. Archiving all of that might take a while…

NASA representative David Steitz said that the project was no small endeavor, one best suited to the Internet Archive. „This important public service, bringing online and making available probably the most important scientific imagery collection in the world, is a task we feel is most appropriately managed by the people of Internet Archive,“ Steitz said in a statement.“ (Stefanie Olsen, C-net News Blog)

Nach einer Zusammenarbeit mit Google hat sich die NASA nun für eine gemeinnützige Organisation entschieden.

Nachtrag von Rick Prelinger in AMIA-L : „I should mention that CNET incorrectly characterized this agreement as exclusive. It is nonexclusive, as it should be.“


Century of Sound

30. Juli 2007

Die Rick Chase Foundation in den USA bietet die erste DVD einer dreiteiligen Reihe über den Ton im Film für nichtgewerbliche Bildungseinrichtungen kostenlos an. „A Century of Sound – The History of Sound in Motion Pictures, 1877-1932“ beginnt mit der Erfindung des Phonographen und demonstriert die Entwicklung an Beispielen bis zur endgültigen Etablierung des Tonfilms im Jahr 1932 – präsentiert von Robert Gitt, dem Chefrestaurator des UCLA Film and Television Archive, auf einer DVD mit zahlreichen interaktiven Möglichkeiten (Details siehe hier):

„A Century Of Sound – The History of Sound in Motion Pictures –The Beginning: 1876 – 1932 is Part 1 of an educational DVD series featuring world-renowned preservationist Robert Gitt – Preservation Officer, UCLA Film & Television Archive. First presented in 1992 and at special events thereafter, A Century of Sound is a „tour de force“ in its collection of unique and memorable films documenting the introduction of sound for motion pictures.“


Campusmedien

23. Mai 2007

Seit eineinhalb Jahren gibt es Campusmedien vom IWF in Göttingen. Das sind über 4.000 wissenschaftliche Filme, online verfügbar und bis auf die Ebene der einzelnen Filmsequenzen detailliert erschlossen. Vierteljährlich kommen ca. 200 Filmminuten dazu. Seit Februar 2007 wird auch Download angeboten, so dass die Filme und Filmsequenzen auch unabhängig von Netzen und Bandbreiten in die eigene wissenschaftliche Arbeit und Lehrtätigkeit eingebunden werden können.

Mit dem Erwerb einer Campuslizenz erhalten die Hochschulen das Recht, die Online-Medien in Vorlesungen und Seminaren vorzuführen und sie in Lernumgebungen und Lernmanagementsystemen wie z.B. ELAN einzubinden. Für die Angehörigen der Hochschulen entstehen keine weiteren Kosten. Das Besondere an den CAMPUSMEDIEN der IWF: Es werden nicht nur Filme und bearbeitete Sequenzen und Module angeboten, die Medien sind darüber hinaus mit detaillierten Informationen versehen und der Nutzer kann selber festlegen, welchen Ausschnitt aus einem Film er wünscht. “ (Pressemitteilung)

Die Katalog von Campusmedien ist Teil des Verbundkatalogs des GBV. Die Filme und Filmsequenzen sind dort wie wissenschaftliche Literatur erschlossen und recherchierbar. Filme aus dem Campusmedien-Angebot können direkt aus dem GBV-Katalog kostenlos in Vorschau-Qualität gesichtet werden (- daneben sind auch alle anderen Filme des IWF im GBV nachgewiesen).

Niedersachsen hat inzwischen eine landesweite Lizenz für seine Hochschulen abgeschlossen, ebenso der Hebis-Verbund. (Lizensierte Hochschulen).