Wie sich die Bilder doch gleichen. „Armadillo“, ist das nicht Vietnam? In dem Dokumentarfilm begleitet Janus Metz zwei junge dänische Soldaten bei ihrem Einsatz in der umkämpften Provinz Helmand in Afghanistan. Solche Filme reißen den Schleier weg, der vor solche Kriege gezogen wird: immer dieselbe Verrohung, immer dieselben Lügen über die tatsächlichen Verhältnisse. „Armadilla“ zeigt die Befindlichkeit junger Soldaten im Kampf und gewinnt dafür den Großen Preis der Semaine de la Critique in Cannes.
„Sein Dokumentarfilm „Armadillo“, benannt nach der dortigen Militärbasis, hat jetzt nach der Premiere bei den Filmefestspielen in Cannes in Dänemark starke Gefühle und Reaktionen ausgelöst: ist die Verrohung, die in dem Film zum Ausdruck kommt, eine notwendige Begleiterscheinung in einem notwendigen Krieg? Oder zerreißen die Bilder unwiderruflich das dänische Trugbild, dass man in Afghanistan sei, um den Menschen dort zu helfen?“ (Hannes Gamillscheg: „Das humanste Heer der Weltgeschichte“, Frankfurter Rundschau)
„Armadillo“ zeigt unübersehbar, dass nach dem Kampf auch die Soldaten Opfer sind.
Nachtrag vom 13.9.2010: Wie CDON.com aus Schweden meldet, wird der Film am 30.11.2010 in Dänemark auf DVD erscheinen – allerdings offenbar ohne englische Untertitel. Wenn die Release-Praxis so weitergeht, ist der Krieg in Afghanistan vorbei, bevor der Film international zugänglich ist.
Nachtrag vom 13.4.2011: Wie Kino-Zeit berichtet, erscheint der Film in Deutschland am 10.5.2011 unter dem Titel „Camp Armadillo“ auf DVD und Blu-ray.