La teta asustada

16. Februar 2009

Claudia LLosa hat mit ihrem zweiten Film „La teta asustada“ den Goldenen Bären gewonnen.

„Claudia Llosa erzählt in LA TETA ASUSTADA von Fausta, gespielt von Magaly Solier, die schon in Llosas Erstlingswerk MADEINUSA die Hauptrolle verkörpert hatte. Sie lebt mit dem, was man in Peru «Die Milch des Leidens» nennt. Ihre Mutter war während der Schwangerschaft zur Zeit des Terrors der 80er Jahre vergewaltigt worden. Nach einem Volksglauben wird das Leid der Geschändeten über die Muttermilch an die Nachkommen weitergegeben. Claudia Llosa dringt im Heute ein in Faustas Alltag und beschreibt ihren Weg der Befreiung.“ (Trigon-Film)

Trigon in der Schweiz wird den Film nach der Kinoauswertung auch auf DVD herausbringen. Ob man ihn dann dort direkt oder über einen Anbieter in Deutschland bekommen kann, z. B. von Kairos, wird sich zeigen.

In „Madeinusa“, dem Erstlingsfilm von Claudia Llosa, kann man die Hauptdarstellerin Magaly Solier schon jetzt auf DVD erleben, erschienen bei Kairos in Deutschland oder Trigon in der Schweiz (artfilm):

„In ihrem ersten Spielfilm verwebt Claudia Llosa, eine Nichte des Schriftstellers Mario Vargas Llosa, virtuos Fiktion und Wirklichkeit. Sie beobachtet das Leben der DorfbewohnerInnen (die teilweise sich selber spielen) mit dokumentarischem Blick, hat aber die vorkommenden Rituale zwar erfunden und inszeniert, sich darüber aber umso intensiver der inneren Wahrheit angenähert…

Claudia Llosa bietet einen authentischen Einblick in die andine Kultur und erzählt unter anderem davon, welche Widersprüche die von den Spaniern nach Lateinamerika exportierte katholische Religion in den Alltag der Indios und Indias gebracht hat. Autochtone Religiosität und übernommene sind da untrennbar miteinander verbunden. Und Madeinusa bekommt dies unwissend zu spüren.

Claudia Llosa erzählt die Geschichte einer versuchten Selbstfindung in einem widersprüchlichen Umfeld. Den Film hat sie im wunderschönen Hochland von Huaraz inszeniert, das auch die «peruanische Schweiz» genannt wird, mit einem Gespür für die entscheidende Zurückhaltung. MADEINUSA ist ein packendes Stück Anden pur, Annäherung ans Leben in den hoch gelegenen und abgelegenen Dörfern einerseits, liebevolles Porträt auch und nicht zuletzt ein anregendes Stück darüber, was koloniales Verhalten langfristig bewirkt hat. Der Film wurde in Rotterdam mit dem grossen Preis der Filmkritik ausgezeichnet: Eine Entdeckung.“ (Walter Ruggle, Trigon)


Fritz Langs Man Hunt

12. Februar 2009

Fox hat in den USA einen seltenen Film auf DVD angekündigt: „Man Hunt“ (1941) von Fritz Lang. Der Antinazi-Thriller war bisher weder auf VHS noch auf DVD zugänglich. Es ist der erste Teil jener berühmten Trilogie, die Fritz Lang gegen das Dritte Reich gerichtet hat. Sie steht in der Tradition seiner letzten Filme in Deutschland, bevor er emigrierte. Elliott Stein dazu in der Village Voice:

„Lang played an active role in anti-Nazi groups, and after two handsome Technicolor westerns, The Return of Frank James (1940) and Western Union (1941), he completed three war-inspired productions: Man Hunt (1941), Hangmen Also Die! (1943), a taut drama (co-scripted by Bertolt Brecht) about the 1942 assassination of the German „governor“ of occupied Prague, and Ministry of Fear (1944), a Kafkaesque espionage yarn based on a Graham Greene novel.

The series highlight is a new print of Man Hunt, an underrated masterpiece not seen theatrically in far too long. In this visually stunning tall-tale thriller, Walter Pidgeon is an English big-game hunter arrested by the gestapo (after he takes a „practice shot“ at Hitler); he escapes back to England, where he is trailed by a really nasty bunch of Nazis. Joan Bennett appears as Pidgeon’s sole ally, a waifish cockney streetwalker. The Hays office threw a conniption. The studio promptly satisfied the censors‘ moral qualms by putting a sewing machine into Bennett’s room—the lady’s not a tramp, she’s a seamstress!“ (Elliott Stein: Made in USA, Village Voice)

Fritz Lang war als Emigrant auch in der HANL , der Hollywood Anti-Nazi League engagiert. Wer mehr über diesen Aspekt Hollywoods wissen will, dem sei das neue Buch „The Moguls and the Dictators: Hollywood and the Coming of World War II“ von David Welky empfohlen (Rezension).

Die DVD erscheint am 19. Mai 2009 (Ausstattungsdetails siehe DVDTalk). „Man Hunt“ ist Teil des ehrgeizigen Restaurierungsprogramms, das Fox für den DVD-Markt aufgelegt hat:

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F.T.A. – Free the Army

11. Februar 2009

Ende Februar erscheint in den USA eine historische Ausgrabung auf DVD, die bisher nur sehr selten oder besser, nie zu sehen war. „F.T.A.“ , wahlweise als „Free the Army“ oder „F*** the Army“ aufzulösen, ist eine satirische Show, die Jane Fonda, Donald Sutherland und einige andere 1971 zusammengestellt hatten, um GIs für die Bewegung gegen den Vietnamkrieg zu gewinnen. „FTA“ dokumentiert die Pazifiktour der Truppe mit zahlreichen Interviews von Soldaten:

„Available for the first time since it mysteriously disappeared in 1972 after only one week in theaters, this raucous film is a riveting slice of the Vietnam anti-war movement. Reviving the wonderfully campy, yet biting theater of Jane Fonda and Donald Sutherland’s Free The Army (or, more popularly, „F*** The Army“) Tour, FTA captures the entertaining magic and mayhem of the anti-war and pro-labor show as it rallies and rouses dissident GIs stationed along the Pacific Rim.

A gritty mix of rollicking performances and GI interviews, FTA juxtaposes lighthearted political satire with the somber realities of war, occupation, and the absurdities of military life, a barbed rebuke to the staid USO program. From Okinawa to the Philippines, stirred by the show’s provocative message, the members of the U.S. military find courage to speak out candidly in front of the camera.“ (Docurama)

„F.T.A.“ ist zweifellos ein historisches Dokument der amerikanischen Antikriegsbewegung:

„The music was also excellent. What is most remarkable in the film, though, are the interviews with soldiers on active duty in wartime, and the camera pans of vast crowds of soldiers watching the stage performance avidly. It brings home the support that the peace movement had even with active duty troops in wartime.

It’s exceptionally difficult to get a copy of this film in the U.S., though there are some copies still in circulation in Europe. If you ever get a chance to see it, don’t miss it–it’s an important slice of U.S. history, long buried and forgotten. Today we remember (falsely) that peaceniks spat upon veterans. This gives the lie to that urban myth. In fact, the peace movement and veterans were often strongly aligned, as both groups were dedicated to „supporting the troops“ by bringing them home.“ (kalital from Tucson, AZ, IMDb)


Tom Tykwer Kollektion

11. Februar 2009

Anläßlich der Premiere seines Thrillers „The International“ (pdf) als Eröffnungsfilm der Berlinale erscheint am 13. Februar das bisherige Gesamtwerk von Tom Tykwer auf DVD.

Die „Tom Tykwer Kollektion“ enthält auf 9 Discs alle 6 Langfilme, 3 Kurzfilme, die Dokumentation “Im freien Fall – Tom Tykwer und das Kinos“ von Larissa Trüby und auf der 10. Disc, einer CD, bisher meist unveröffentlichte Filmmusik vom Regisseur selbst. Erstmals auf DVD erscheinen die frühen Kurzfilme „Because“ (1990) und „Epilog“ (1992) und die beiden langen Spielfilme „Die tödliche Maria“ (1993) und „Winterschläfer“ (1997). Alle Langfilme werden von Tom Tykwer selbst kommentiert (die genauen Daten bei DVDuell).

Mit dieser sorgfältig gemachten Edition widerspricht der Regisseur allerdings seinen eigenen Thesen zur Zukunft der DVD:

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Neue Datenbank Progress-Filmsuche

10. Februar 2009

Der Progress-Filmverleih erschließt seinen umfangreichen Filmstock jetzt mit einer neuen Datenbank.

„… über 2300 Filme aus dem Bestand von Progress können dort nachrecherchiert werden. Der Progress-Stock umfasst neben dem Filmerbe der DEFA osteuropäische Filmkunstklassiker, aber auch zeitgenössische Werke, Kinderfilme sowie Dokumentationen, Periodika und Wochenschauen zur Zeitgeschichte. Die Suchfunktion der Datenbank (Titel, Regisseur, Darsteller, u.a.) ermöglicht dabei auch die Suche nach Genres und Untergenres (wie z.B. „Wendefilm“ als Unterkategorie zu „Spielfilm“ oder „Silhouettenfilm“ und „Sandanimation“ als Unterkategorien zu „Trickfilm“).“ (Film-Dienst Nr.4, 2009)

Interessant an der Progress-Filmsuche ist die differenzierte Erschließung. Man kann nach den Stichwörtern in den Beschreibungen der Filme suchen – hier „Schlagworte“ genannt. Die Titel sind auch mit differrenzierten Genrebegriffen, den erwähnten Untergenres erschlossen. Sie werden erst angezeigt, wenn man ein „Filmgenre“ ausgewählt hat.


The Story of the Kelly Gang

9. Februar 2009

Der älteste lange Spielfilm der Filmgeschichte ist in Fragmenten auf DVD veröffentlicht worden. The Story of the Kelly Gang“ (1906) ist eigentlich verschollen, doch 16 Minuten dieses ursprüglich ca. 1200 Meter langen Films (etwa 1 Stunde bei 18 Bildern pro Sek.) haben sich erhalten.

Das National Film & Sound Archive of Australia hat diese Teile restauriert und mit erhaltenen Fotos und Zwischentiteln zu einer 31-minütigen Studienfassung ergänzt. Der Film stellt gewissermaßen ein australisches Nationaldenkmal dar und wurde wegen seiner historischen Bedeutung, ebenso wie Fritz Langs „Metropolis“, in das Memory of the World Register der UNESCO aufgenommen.

Die DVD-Ausgabe des restaurierten Films ist mustergültig für eine wissenschaftliche Archiv-Edition:

This edition has been mastered from Australia’s National Film and Sound Archive 35mm restoration of the surviving fragments of The Story of the Kelly Gang, at approximately 31 minutes, including intertitles and still images. The edition, curated by Graham Shirley, includes two audio commentaries on the Australian and worldwide significance of the film (an informal conversation between Sally Jackson and Graham Shirley discussing the film’s restoration, and an international commentary by professor Ian Christie), along with optional soundtracks (a traditional piano score by Mauro Colombis and a new experimental score composed by Endorphin), alternate viewing modes, and an image gallery. The package includes a 208-page book on the restoration and importance of the film by Kelly historians Ina Bertrand and Bill Routt.“ (Silent Era)

Roger Smither hat die DVD-Edition im Journal of Film Preservation der FIAF (Heft 76/2008, S. 73-75) ausführlich rezensiert – weitere Informationen mit Interview der Restauratoren und Study Guide beim NFSA. Die DVD kann bei Madman in Australien bestellt werden.


Wojna swiatow – Krieg der Welten

5. Februar 2009

In der Reihe „Winter adé – Sonderreihe zum 20. Jahrestag des Mauerfalls“ (Überblick) zeigt die Berlinale zum ersten Mal in Deutschland Piotr Szulkins „Wojna swiatów – nastepne stulecie“ (Krieg der Welten – Das nächste Jahrhundert) (pdf Katalog).

Das hellsichtige Werk über die Invasion von Marsianern, die mit einer totalitären Ordnung den Opportunismus der menschlichen Wesen zu voller Blüte treiben, sollte 1981 kurz nach der Ausrufung des Kriegsrechts durch General Jaruzelski in die polnischen Kinos kommen und wurde sofort verboten.

Szulkins Filme haben wenig mit den heutzutage meist hochtechnisierten Spektakeln des Science Fiction-Genres zu tun:

„Mit Vorliebe lässt er seine strauchelnden Helden in einer postapokalyptischen Wirklichkeit agieren, in einer Szenerie bereits stattgefundener Katastrophen, in deren Trümmern sich ihr elementarer Humanismus ständig neu konditionieren muss…“

„Am engsten verwandt erscheint Szulkins an fantastischen Bildeinfällen überbordende und ausgesprochen düstere Filmsprache noch mit jener Terry Gilliams – vor allem mit dessen großartiger Dystopie Brazil…“

„Kaum nachvollziehbar bleibt indes, warum weder Wojna swiatów noch ein anderer Film Szulkins je seinen regulären Weg auf eine deutsche Kinoleinwand gefunden hat oder im Fernsehen ausgestrahlt wurde.“ (pdf Berlinale-Katalog)

Der Film ist in Polen auf DVD erschienen, aber meist nicht mehr lieferbar. Einige Webshops bieten ihn aber noch an, z. B. Polmedia (USA). Infos zu weiteren Filmen von Piotr Szulkin auf DVD hier.


Prinz Achmed zurück in Berlin

5. Februar 2009

Am Ende der Berliner Filmfestspiele erlebt Lotte Reinigers Scherenschnittfilm „Die Abenteuer des Prinzen Achmed sein großes Comeback in Schinkels altem Schauspielhaus, dem Konzerthaus am Gendarmenmarkt.

Aufgeführt wird der Film mit der originalen Filmmusik von Wolfgang Zeller.

„Bei der Musik zu »Die Abenteuer des Prinzen Achmed« handelt es sich um die Originalpartitur von Wolfgang Zeller, bearbeitet für Kammerorchester von Jens Schubbe. Zeller fügte seinerzeit die Musik nicht etwa allen fertigen Szenen hinzu, sondern umgekehrt wurden Teile der Geschichte auf die schon vorhandene Musik hin entworfen, um möglichst große Synchronität zu erzielen. Musik und Film verschmelzen auf diese Weise zu einem Gesamtkunstwerk. “ (Konzerthaus)

„Prinz Achmed“ ist ein originär Berliner Film. Seine Schöpferin, Lotte Reiniger hat hier ihre Technik des Scherenschnittfilms erfunden. Sie lernte 1915 als Sechzehnjährige in der Berliner Singakademie den Filmregisseur Paul Wegener kennen. Sie ließ ihn nicht mehr los, machte Titelumrahmungen und später Scherenschnitte für die Zwischentitel seiner Stummfilme. Wegener vermittelte sie bald an eine Gruppe junger Enthusiasten um Hans Cürlis, die ein experimentelles Filmstudio für wissenschaftliche Filme betrieben:

“ … dies Mädchen, die macht mich wahnsinnig, die will erst Filme machen. Ihr habt doch da so einen Tricktisch, lasst die doch einmal eine von ihren Figuren da drauflegen und versuchen, es muss doch auch gehen.“ (Lotte Reiniger)

Nachdem sie dort mit virtuos gestalteten Kurzfilmen ihren Stil vervollkommnet hatte, wurde ein Bankier auf sie aufmerksam.

„Ja, ja er sah mich da rumpupeln im Institut an meinen kleinen Filmen und da sagte er zu mir: „Wollen sie mal einen Langfilm machen?“ Ja, lieber Herr, das ist noch nicht dagewesen und das kann man nicht so. Wie stellen Sie sich das vor? Die Versuchung war zu groß und er wollte, dass wir das in seinem Haus machen und wir gingen dann darauf ein und zu ihm nach Potsdam. “ (Lotte Reiniger)

Dort, in einem Atelier über der Garage des Bankiers, entstand dann in 3 Jahren hartnäckiger Arbeit nicht nur der bedeutendste Silhouettenfilm überhaupt, sondern auch der erste abendfüllende Trickfilm der Filmgeschichte, „Die Abenteuer des Prinzen Achmed“. 250.000 Einzelbilder wurden dafür aufgenommen, 100.000 davon im Film verwendet.

„Zunächst wurde der Prinz Achmed gezeichnet… Dann wurde er so gebaut, aus Draht, Pappe und gewalztem Blei, dass er seine Funktionen in dem Schattenspiel beweglich und überzeugend ausführen konnte… Nun wurden Unmassen von Pauspapier gekauft, um ihm seine Umwelt zu gestalten… Dekoration auf Dekorationen: Schlösser, Wolken, Wälder und Meere, Landschaften und Zauberhöhlen häuften sich um ihn.“ (Lotte Reiniger).

Am 3.9.1926 war dann Premiere im Gloria-Palast am Kurfürstendamm. Nach einer UFA-Wochenschau, der Ouvertüre zu „Rosamunde“ (Die Zauberharfe) von Franz Schubert und einem Tanzgastspiel von Valeska Gert bekam das Berliner Publikum dann den Silhouettenfilm „Die Geschichte des Prinzen Achmed“ zu Gesicht, der 3 Jahre lang über einer Garage in Potsdam entstanden war.

Die DVD ist als Band 1 der Lotte-Reiniger-Werkausgabe bei absolut Medien erschienen:

„Die DVD enthält die vom Deutschen Filmmuseum Frankfurt am Main restaurierte Fassung mit zwei Einspielungen der Filmmusik von Wolfgang Zeller durch das Deutsche Filmorchester Babelsberg unter der Leitung von Helmut Imig und – in einer neu arrangierten Fassung – durch das Schweizer Quintett I Salonisti.“ (absolut Medien)


Araya

4. Februar 2009

Wie schon im letzten Jahr mit „The Exiles“ (im Frühjahr in den USA auf DVD) und davor mit „Killer of Sheep“ (US-DVD; UK-DVD) bringt Milestone Films auch auf dieser Berlinale wieder einen vergessenen Klassiker der Filmgeschichte zurück auf die Leinwand (und danach auf DVD heraus): „Araya“ von der Venezolanerin Margot Benacerraf, was sicherlich eine kleine Sensation werden wird:

„Araya was originally compared to Flaherty’s Man of Aran, Visconti’s La Terra Trema (1947) and Rossellini’s India (1957). Margot Benacerraf has described the film as “ a cinematic narration based on script writing rather than a spontaneous action, a feature documentary, the opposite of Italian neorealism” A film of such lasting beauty that Jean Renoir told Benacerraf after seeing the film: “Above all … don’t cut a single image!” (Milestone Films)

Margot Benacerraf berichtet in einem langen Interview mit Karen Schwartzman, wie es wirklich war:

„Zusammen mit der Cutterin Francine Grübert und dem Komponisten Guy Bernard produzierten wir eine dreistündige Version, die mir im Hinblick auf den inneren Rhythmus des Films genau die richtige Länge zu haben schien. Ich zeigte diese Version Henri Langlois, der sie wiederum Jean Renoir vorführte. Dieser sagte mir anschließend: „Schneiden Sie kein einziges Bild heraus.“ Aber seinerzeit war ein dreistündiger Film etwas Unerhörtes.“ (pdf Berlinale Forum 2009, Ausschnitt aus dem Interview mit Karen Schartzman)

Die dreistündige Fassung konnte offenbar nicht realisiert werden. Es gab eben noch keine DVD zu jener Zeit. Doch geblieben ist ein Meisterwerk, das es zu entdecken gilt. Dabei hilft der ausführliche, sorgfältig gemachte Katalog des Forums (pdf).

Milestone hat auch „Reverón“, Margot Benacerrafs Film über den venezolanischen Maler Armando Reverón restauriert, der 1953 auf der Berlinale lief. Dieser Kurzfilm wird vermutlich als Beigabe auf der DVD-Edition von „Araya“ 2010 erscheinen.


Die besten Dokumentarfilme vom Video Round Table

4. Februar 2009

Der Video Round Table (VRT), ein Zusammenschluss amerikanischer Videobibliothekare, hat wieder seine jährliche Auswahlliste der besten Dokumentarfilme des US-amerikanischen Markts auf DVD veröffentlicht. Jedes Jahr lenkt die Jury Notable Videos Committee den Blick auf 15 herausragende, manchmal wenig bekannte Dokumentationen, die man ohne sie vielleicht übersehen hätte. Die folgenden DVDs haben es in die 2009 list of Notable Videos for Adults geschafft:

Auch die Auswahllisten der vergangenen elf Jahre zeigen eine Fülle von bedeutenden Werken, oft ästhetisch innovativ und mit kontroversen Themen (Auswahlkriterien). Die DVDs sind bei den üblichen Mailorder-Vertrieben in den USA erhältlich, einige allerdings nur mit Vorführrecht bei speziellen Anbietern („educational market“).