Das INA in Frankreich hat den Resistance-Klassiker „La bataille du rail“ restauriert und auf DVD und Blu-ray mit englischen Untertiteln veröffentlicht. René Clements Film zählt zum nationalen Erbe Frankreichs. Er wurde als erster 1946 in Cannes prämiert und kehrte in diesem Jahr in restaurierter Fassung auf das Festival zurück. Auch heute noch besticht er durch die Kameraarbeit von Henri Alekan, die Musik jedoch ist gewöhnungsbedürftig.
„Gedreht im Herbst 1945 nach authentischen Ereignissen, schildert der Film, wie die Eisenbahner die Transporte der Deutschen durch Frankreich sabotieren, wie sie Widerstandskämpfer verstecken und geheime Informationen sammeln. Die Vergeltungsmaßnahmen der Deutschen sind furchtbar. Den dramatischen Höhepunkt bildet der Überfall auf einen deutschen Panzerzug, der auf dem Weg zur Westfront ist. Hier greift alles ineinander – wie eine Maschine, die sich aus zahllosen Einzelteilen zusammensetzt, aus Namenlosen, die gemeinsam eine unzerstörbare Kraft bilden. Diese Geschichte kennt keine Stars, und so arbeiten René Clément und sein genialer Kameramann Henri Alekan auch vor allem mit Laien und drehen an Originalschauplätzen. Ihr Film bedient sich einer dokumentarischen Erzählweise und atmet den Geist des Neorealismus. Er verbindet Nüchternheit und Pathos, Wahrhaftigkeit und Spannung. „Ja, es sind diese tausend Details, die so bewundernswert in die Handlung integriert sind, die der Bataille du rail ihren großartigen Charakter verleihen und verhindern, dass der Film den vielen Résistance-Erzählungen gleicht, die sie uns alle kategorisch in den Farben von Glanzbildchen malen.“ (Les Nouvelles littéraires, 7.3.1946)“ (Deutsches Historisches Museum)
Das INA hat ein umfangreiches Pressedossier (PDF auf Französisch) zur Restaurierung und zu den DVD- und Blu-ray-Ausgaben veröffentlicht. „La bataille du rail“ ist bisher der älteste auf Blu-ray veröffentlichte französische Film. Die Edition wird mit ihren zahlreichen Extras der Bedeutung dieses Films gerecht:
La bataille du rail : du réalisme au légendaire (2010) – 33min
Présentation du film par Sylvie Lindeperg, historienne, auteur des Ecrans de l’ombre, la seconde guerre mondiale dans le cinéma français (1944-1969)
Ceux du rail de René Clément (1943) – 16min
Dans ce court métrage, inédit depuis 1944, René Clément retrace les 24 heures de la vie d’un chauffeur de locomotive et d’un mécanicien sur la ligne Marseille-Nice.
Entretien avec Henri Alekan (1986) – 7min
Extrait de Alekan la mémoire ou des histoires de cinéma de Michel Dumoulin, portrait du chef opérateur de La bataille du rail et de Ceux du rail.
Un cheminot parmi les autres (1945) – 2min30
Sujet des Actualités françaises sur les obsèques de Piere Sémart, cheminot résistant.
Les dossiers de l’écran (1969) – 1h33
Une émission de Guy Labourasse, présentée par Alain Jérome
Autour de La bataille du rail, débat et témoignages des grandes figures de la Résistance ferroviaire.