Die Zukunft der Videothek ist das Filmarchiv. Eine fachkundig ausgewählte Sammlung, die Filme für längere Zeit bewahren kann und nicht an der Aktualität von streaming-Portalen klebt, noch dazu mit den exklusiven cineastischen Vorzügen der DVD und Blu-ray mit ihren Kommentaren, Interviews und Dokumentationen, das könnte die Zukunft der Videothek sein – und zwar möglichst als gemeinnütziger Verein, um von den Privilegien dieser Rechtsform zu profitieren. Dann könnte diese bedrohte Form der Filmkultur vielleicht bewahrt werden, denn sie ist eigentlich unverzichtbar.
Die Videothek als Archiv – der Verein Les Videos in Zürich mit seinem Fundus von 30.000 Filmen ist ein Beispiel dafür, ebenso wie in Deutschland das Videodrom in Berlin (über 30.000 Filme, ein Bericht hier) oder das Video City in Frankfurt am Main (65.000 Filme, gute Nachricht nebenbei: die größte deutsche Videothek muss zum Jahresende nicht schließen. Sie zieht im Februar 2016 um).
Auf öffentliche Einrichtungen wie Bibliotheken und Kinematheken kann man hier meist nicht zählen, obwohl sie wegen ihrer Gemeinnützigkeit und der Bibliothekstantieme von den rechtlichen Beschränkungen kommerzieller Videotheken befreit sind. So ist nur in dieser Rechtsform der Kauf innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) und der folgende Verleih möglich, ohne an das kommerzielle Vermietrecht gebunden zu sein. Und im EWR findet sich auch fast immer ein legaler Anbieter für Filme aus den verschiedenen Ländern der Welt. Eine solche Weltkinematographie wird es bei regionalen streaming-Anbietern nie geben.
Die Leute von Les Videos stellen ihre Videothek vor. Vielen Dank für den Hinweis an das digithek blog in der Schweiz.