„Hibos Lied“, ein Film von Sigrid Dethloff und Renate Bernhard, zeigt die furchtbaren Folgen von Genitalverstümmelungen bei Mädchen und Frauen in Afrika. Hibos Lied, das ist die Leitmelodie des Films, der Song der somalischen Sängerin Hibo, die nicht mehr für ihre Tochter tun konnte, als für sie ein Lied zu schreiben. Das Besondere an diesem Film: Er zeigt die schwerwiegenden Folgen für Menschen, die mitten in Deutschland leben, so wie sie die Berliner Gynäkologin Dr. Sabine Müllerin ihrer Praxis erlebt:
„Wir begleiten eine junge Sudanesin auf dem schwierigen Weg, sich vom Denken ihrer Großmutter zu befreien. Wie fast alle Ostafrikanerinnen wurde Gihad Gibreil als Kind an ihren Genitalien verstümmelt und zugenäht. Nur eine Öffnungsoperation kann ihr eine einigermaßen normale Geburt bescheren und ihre Beschwerden lindern. Doch Gihad zögert, obwohl sie seit Jahren in Berlin lebt, Biotechnologie studiert, die biologischen Zusammenhänge kennt und eine moderne Ehe mit einem liebevollen Mann führt, der sie ermutigt.
Wir erleben mit Dr. Sabine Müller eine sensible Ärztin, die in jahrelanger Betreuung beschnittener Frauen viel über die kulturellen Hintergründe der weiblichen Genitalverstümmelung erfahren hat und die zugibt, wie viel sie lernen musste, um ihre Patientinnen angemessen beraten zu können. Und wir besuchen eine besonders schwer betroffene Patientin von Dr. Sabine Müller: Sie kann nicht sitzen, sie kann nicht laufen, sie muss immer zur Toilette, sie hat so viel Schmerzen, so beschreibt die 19jährige Nevin das Leid ihrer Mutter. Samia Tawadros hat nur den einen Wunsch, ihren Töchtern diese Qualen zu ersparen.“ (19. Fernsehworkshop Entwicklungspolitik) (Begutachtung durch Medienzentren)
Die DVD kann bei Terres des Femmes oder bei den Filmemacherinnen direkt bestellt werden (sigriddethloff@gmx.de).
Die Produktionsfirma CouRage bietet noch weitere Filme auf DVD an: „Iss Zucker und sprich süß“ über die Opfer von Zwangsheiraten (die Kurzfassung lief in der ARD) und „Auch ich bin Deutschland“ über die Lage elternloser, jugendlicher Flüchtlinge in Deutschland.