Der Film „Budrus“ von Julia Bacha ist in den Den Haag mit dem Amnesty International ‚A Matter of Act‘ Human Rights Award ausgezeichnet worden. Der in Deutschland bereits auf der Berlinale 2010 aufgeführte Film zeigt die unwahrscheinliche Geschichte eines palästinensischen Dorfes, dass sich über alle politischen Lager hinweg gegen die Zerstörung durch die Sperrmauer im Westjordanland wehrt. Erst als die 15jährige Tochter des Bürgermeisters auf Teilnahme der Frauen des Dorfes besteht, hat der Widerstand Erfolg.
„Wäre dieser Film kein Dokumentarfilm, man würde es nicht glauben. Aber es ist wahr. Martin Luther King lebt in der West Bank erneut auf. Ayed Morrar, kein Mann mit großer Bildung, aber ein Mann, dem sein Dorf, seine Familie und sein Land mehr wert sind als sein Leben, macht von Anfang an klar, dass ganz Budrus bis zum Ende kämpfen wird. Aber nicht auf die übliche Art. Es werden keine Bomben gezündet, keine Steine geworfen. Es wird demonstriert. Der gewünschte Erfolg bleibt aus, bis Morrars 15-jährige Tochter einschreitet. Sie setzt durch, dass nicht nur Männer demonstrieren, sondern auch die Frauen, denn schließlich gehört das Land ja allen. Hier beginnt die eigentlich unglaublich Geschichte dieses Dorfes. Nicht nur entsteht hier die eine friedliche Gegenbewegung. Budrus ist auch noch Keimzelle der weiblichen Emanzipation. Tag für Tag geht man gemeinsam auf die Felder, um sein Überleben zu sichern. Die Fronten verhärten sich und junge, verzweifelte Menschen stehen sich gegenüber. Der Film porträtiert auch die Frauen und Männer auf der anderen Seite, junge Israelis, die Wehrdienst leisten (müssen) und sich Situationen ausgesetzt sehen, denen sie keineswegs Herr sind. Genauso wenig wie die interviewten Politiker auf beiden Seiten, die gar nicht wissen was man mit friedlichen Demonstranten anstellen soll. Schon hier ist Budrus ein kleines Wunder inmitten des entsetzlichen Leidens und Sterbens auf beiden Seiten. Doch nach wochenlangen Märschen wird die Gruppe der Demonstranten immer größer und reichert sich zudem mit pro-palästinensischen Israelis, Ausländern und Mitgliedern der sonst so verfeindeten Hamas und Fatah an.“ (Beatrice Behn, kino-zeit.de)
Der Film erscheint am 9. Mai in Großbritannien auf DVD.