„Ramin Bahrani, der kaum 40-jährige Sohn iranischer Einwanderer, hat mit „99 Homes“ einen Film gemacht, der wie ein Paukenschlag die interne wirtschaftliche Lage der USA der ideologischen Debatte entreißt und an einem Beispiel illustriert, das weder mit Kalkulationen noch mit Entschuldigungen wegdiskutiert werden kann. „99 Homes“ ist ein Film, der genau zur richtigen Zeit kommt und der auch in Deutschland zum besseren Verständnis einer extremen gesellschaftlichen Situation beitragen könnte“, schreibt Franz Everschor in seiner Kolumne e-mail aus hollywood in der Zeitschrift Film-Dienst Nr. 24/2015.
Rahmin Bahrani gehört zu einer Strömung des US-Kinos, die der Filmkritiker der New York Times A. O. Scott einmal als Neo-Neo Realism bezeichnet hat.
„„99 Homes“ ist Fiktion, aber nichts an Bahranis Film wirkt fiktiv. Auch der junge Bauarbeiter, der unter dem Einfluss des übermächtigen Immobilienmaklers zu einer Art Faust-Figur wird, indem er sich mit Haut und Haar an den gewissenlosen Vollstrecker eines manipulierbaren Gesetzes verkauft, um seiner Familie das Dach über dem Kopf zu retten, ist unter Bahranis mikroskopischer Regie kein Einzelfall. Er ist vielmehr Beispiel für eine Situation, in der materielle Umstände moralische Entscheidungen provozieren, zu denen sich die Betroffenen gestern noch unfähig gefühlt hätten. Seine Geschichte ist die Geschichte einer Krise, die zum System wurde. „99 Homes“ beschäftigt sich mit einem Aspekt amerikanischer Wirtschaftspolitik und deren Folgen, die nur wenigen außerhalb des Landes in ihren vollen Dimensionen vertraut ist. “ (Franz Everschor)
„99 Homes“ erscheint am 25.1.2016 in Großbritannien auf DVD und Blu-ray, bei studiocanal. Damit besteht eine Chance, dass dieser Anbieter den Film auch in Deutschland veröffentlicht.